Erkrankung
Die verschiedenen Typen des humanen Papillomavirus sind für verschiedene Erkrankungen verantwortlich. Das sind einerseits der Gebärmutterhalskrebs, andererseits die Entwicklung von Genitalwarzen (Feigwarzen). Selten können sie auch zu Peniskarzinomen, Analkarzinomen und Karzinomen im Mund-,Rachenbereich führen.
Die Impfung mit dem heute zur Verfügung stehendem Impfstoff gegen 9 verschiedene Virustypen schützt gegen die meisten Fällen von Gebärmutterhalskrebs, aber auch gegen die anderen aufgeführten Erkrankungen.
Die Übertragung der sehr ansteckenden Viruserkrankung erfolgt durch Hautkontakt im Genitalbereich. Der vollzogene Geschlechtsakt ist dafür nicht Voraussetzung, Kondome bieten keinen sicheren Schutz.
Der Gebärmutterhalskrebs ist derzeit noch eine der häufigsten Krebsarten der Frau. Durch die konsequente Impfung ist eine weitgehende Ausrottung dieser Krebsart zu erwarten. Derzeit ist aber die jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung weiterhin genau so wichtig wie die Impfung. Ein Schutz besteht außerdem nur, wenn die Impfung vor jeglicher unbemerkt verlaufener Ansteckung erfolgt. Also wenn die Impfung vor Aufnahme sexueller Aktivität verabreicht wird.
Auch Männer infizieren sich mit dem HP-Virus und geben dieses an ihre Sexualpartner weiter. Bei Männern können sich häufig die lästigen Genitalwarzen, selten aber auch Krebsarten entwickeln. Männer, die mit Männern Sex haben sind besonders gefährdet.
Impfempfehlung
Es besteht eine dringende Impfempfehlung für Kinder vor der Aufnahme sexueller Aktivität. Daher ist die Impfung zwischen dem 9. und vollendetem 12. Lebensjahr auch im Gratisimpfprogramm enthalten.
Auch für alle älteren sexuell aktiven Personen besteht eine generelle Impfempfehlung. Je risikoreicher das Sexualverhalten um so dringender ist die Impfempfehlung. Je jünger umso dringlicher die Impfempfehlung.
Impfschema
Bei dem neuesten, gegen die wichtigsten 9 Virustypen wirksamen Impfstoff ist das Impfschema für Erwachsene: Zwei Impfungen im Abstand von zwei Monaten und eine dritte Impfung 6 bis 8 Monate nach der zweiten Impfung.
Besonderheiten
Der Impfstoff wirkt nur gegen die Infektion vorbeugend. Das hat die Konsequenz, dass möglichst vor Aufnahme sexueller Aktivität geimpft werden soll. Die zweite Konsequenz ist, dass bei bestehenden Genitalwarzen zwar geimpft werden soll, um einer Infektion mit einem weiteren Virusstamm entgegenzuwirken, dass aber keine Beeinflussung des Verlaufs von schon bestehenden Erkrankungen zu erwarten ist.